Lebenslange Freiheitsstrafe für Altenpfleger wegen Verabreichung einer Überdosis

Ein Altenpfleger wurde wegen Verabreichung einer Überdosis vom Landgericht Bremen wegen Mordes und versuchten Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.

Das Landgericht Bremen fällte ein wegweisendes Urteil gegen einen 44 Jahre alten Altenpfleger, der wegen Mordes und versuchten Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Der Fall, der sich auf das Jahr 2019 bezieht, betrifft den Tod eines Patienten in einem Pflegeheim in Bremen, dem der Altenpfleger eine Überdosis verabreicht haben soll. Diese Vorgehensweise weist laut einem Sprecher des Landgerichts eine erschreckende Parallele zu den Taten des Serienmörders Niels Högel auf.

Während das Gericht im einen Fall den direkten Zusammenhang zwischen der Überdosis und dem Tod des Patienten feststellte, konnte es in einem weiteren Fall nicht zweifelsfrei nachweisen, dass die Überdosis die Todesursache war. Das Urteil ist derzeit noch nicht rechtskräftig, jedoch wurde die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren ist damit zwar rechtlich möglich, in der Praxis jedoch äußerst unwahrscheinlich.

Die Motive des Angeklagten sollen laut Gericht darauf abgezielt haben, Anerkennung zu erlangen. Im Fall des Mordes strebte er danach, sich durch die Feststellung des Todes hervor zutun, während er im Fall des versuchten Mordes Ersthilfe leistete, um sich als vermeintlicher Retter zu präsentieren.

Die Schlussvorträge des Prozesses wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehalten, wodurch die genauen Forderungen der Prozessbeteiligten nicht bekannt sind. Der Prozess begann im November 2023 und hat nun zu einem bedeutenden Urteil geführt.

Zusätzlich zu diesem Urteil gibt es zwei weitere Anklagen gegen den 44-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt ihn, zwischen 2010 und 2011 zwölf weitere Taten begangen zu haben, darunter drei Morde. Eine Entscheidung über die Eröffnung eines neuen Verfahrens wurde bisher nicht getroffen. Es wird jedoch erwartet, dass diese Anklagen zusammen verhandelt werden.