Verdacht auf Abrechnungsbetrug an Kaiserslauterner Klinik

Nach einer anonymen Anzeige hat die Staatsanwaltschaft Frankenthal (Pfalz) Mitte Oktober mehrere Räume des Westpfalz-Klinikums in Kaiserslautern durchsuchen lassen. Dabei kam es auch zur Beschlagnahme einiger Unterlagen. Ziel der Durchsuchung war es dem Verdacht des gewerbsmäßigen Abrechnungsbetruges nachzugehen.

In der anonymen Anzeige wurden mehrere Ärzte beschuldigt, bewusst falsche Verdachtsdiagnosen gestellt zu haben um höhere Beträge abrechnen zu können. Dies soll bei der Aufnahme der Patienten in die Schlaganfallstation („Stroke Unit“) geschehen sein und vor allem bei privat versicherten Patienten.

Die Vorwürfe der Falschabrechnung

  • Personen seien beispielsweise stationär aufgenommen worden, um damit eine Abrechnung von höheren Leistungen zu ermöglichen.
  • Behandlungen seien zum Teil vorgenommen worden, obwohl sie nicht notwendig und die berechneten Gebühren damit nicht gerechtfertigt gewesen seien.
  • Weiter besteht der Vorwurf, dass gänzlich falsche oder veraltete Therapien eingesetzt wurden.

Die Ermittlungen dauern derzeit noch an. Ob es zu einer Anklage in Bezug auf Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen kommen wird, ist noch nicht sicher.
Die Klinik selbst ließ mitteilen, dass sie aufgrund des noch laufenden Ermittlungsverfahrens keine Details veröffentlichen könne. Ansonsten unterstütze das Krankenhaus die Ermittlungen und sei bemüht jeden Verdacht aufzuklären.

Die Staatsanwaltschaft versucht außerdem, den Erstatter der Anzeige ausfindig zu machen.